Heiligenhaus - eine generationenübergreifende Parkanlage entsteht

Für Jung und Alt

Wie aus einer ungenutzten öffentlichen Fläche ein toller Fitness- und Begegnungspark für Jugendliche, Senioren, Radfahrer, Spaziergänger und Boulespieler wird, das konnten wir jetzt selbst erleben bei der Umsetzung des sogenannten“BP 65“. 

Anfang Oktober 2014 wurde die Firma AMAND mit der Errichtung einer Parkanlage im Herzen von Heiligenhaus bei Velbert beauftragt, des sogenannten Bebauungsplanes Nr. 65, oder auch „BP 65“ genannt; der Auftraggeber ist der LEG-Nachfolger NRW.Urban GmbH & Co. KG.Die Parkanlage auf dem ehemaligen Gelände der Firma Kiekert umfasst eine Fläche von circa 13.000 Quadratmetern und liegt abschüssig zwischen dem St. Joseph Seniorenheim und dem Panorama-Radweg und hat somit eine exponierte Lage. Zudem entsteht an der Kettwiger Straße derzeit ein Campus der Universität Bochum.

Um überhaupt mit wesentlichen Aufgaben, wie dem Erdbau beginnen zu können, waren zunächst Vorarbeiten nötig. So wurde das Gelände gerodet, Bäume wurden gefällt und die Erde von Wurzeln befreit. Anschließend wurde der vorhandene Boden mittels GPS-Raupe und Bagger gelöst und lagegerecht an den jeweiligen Stellen wieder eingebaut. Zusätzlich wurde noch Boden von unserem benachbarten Bauabschnitt der A44, zugeliefert. Zeitgleich erfolgte der Wegebau, nachdem die Tragfähigkeit des vorhandenen Bodens mittels eines Zement-Kalk-Gemischs verbessert worden war.  Aber schon ab Mitte Oktober 2014 spielte das Wetter nicht mehr mit und es kam bis Ende Dezember immer wieder zu Bauunterbrechungen durch Schlechtwetter. 

Der Ursprung liegt in China
Die Idee, ältere Menschen auf öffentlichen Grünflächen eine Gelegenheit zu sportlicher Betätigung zu bieten, kommt ursprünglich aus China und sollte Erwachsene ermutigen, im Geiste der Traditionellen Chinesischen Medizin gemeinsam ihre Körper zu trainieren. In Deutschland eröffnete 1999 der erste deutsche „Seniorenspielplatz“ im niedersächsischen Schöningen. Mittlerweile wird in fast allen deutschen Großstädten versucht, der steigenden Bedeutung von Freizeitangeboten durch solche Begegnungsorte für Jung und Alt gerecht zu werden.

Anfang dieses Jahres konnten wir die Arbeiten dann wieder aufnehmen. Der Erd- und Wegebau sowie die Erstellung von Vegetationsflächen wurden vorangetrieben. Eine Besonderheit stellte der Höhenunterschied von ca. 13 Metern dar, da das Gelände altersgerecht erschlossen wurde, d.h., die Wege haben ein maximales Gefälle von 6 Prozent. Die insgesamt 600 Meter langen, in Asphaltbauweise ausgeführten Wege stellten mit engen Radien und im Zusammenhang mit einer Wegebreite von 2,50 Meter eine besondere Herausforderung an unsere Asphaltkolonne dar, die wir aber mittels Knowhow und Erfahrung gemeistert haben. Anschließend erfolgte eine Beschichtung mittels Epoxidharz und Granitsplitt, wodurch optisch der Eindruck eines „natürlichen Weges“ mit den Vorteilen der Straßenbauweise kombiniert wurde.Zusätzlich wurde auf Wunsch der Jugend von Heiligenhaus die an die Parkanlage  grenzende Skateranlage erweitert und erhielt eine Feuerstelle, die von Findlingen als Sitzelemente eingerahmt wird.

Außerordentliche Elemente des B-Plans sind zudem eine im Gelände freistehende Treppe, die direkt an die sogenannte Aussichtsplattform anschließt sowie eine Boulebahn. Dem örtlichen Bouleverein wird somit ermöglicht, dass drei Partien zeitgleich gespielt werden können und dies Dank der Errichtung  einer Beleuchtungsanlage sogar nachts. Damit sich die Spaziergänger, Radfahrer und Boulespieler zwischendurch im Park ausruhen können, wurden Betonblockelemente mit einem Gewicht von bis zu 1,3 Tonnen und Sitzbänke entlang der Wege in der gesamten Anlage errichtet. an dieser Stelle sind ganz besonders die Bepflanzung und die „geriatrischen Trainingsgeräte“ zu erwähnen. Hierbei handelt es sich um Trainingsgeräte, die die Beweglichkeit von Alt und Jung fördern und einen gesonderten Platz in der Nähe des Seniorenheims erhalten haben. Die Geräte werden auch von dem ansässigen Physiotherapeuten genutzt. Die Bepflanzung beinhaltet neben unzähligen Arten von Rosen auch besondere Bäume und sogar eine aus Frankreich stammende Blumenwiese, die auf einer speziellen Vegetationsschicht in den Böschungen angelegt wurde.

Abschließend können wir guten Gewissens behaupten, dass es uns gelungen ist, in Heiligenhaus einen besonderen Park mit vielen Nutzungsmöglichkeiten für Jung und Alt zu schaffen. 

 

Auszug aus dem Amand journal 03/2015